Nach umfangreichen Bauarbeiten zur Brandschutzertüchtigung des Gebäudes öffnet die Kultureinrichtung „Ausstellungen Böttcherfabrik“ ab dem 23.06.2024 wieder regulär zu den bekannten Öffnungszeiten.
Industrielle Geschichte hinterlässt Spuren …
Die einstige holzverarbeitende und ortsbestimmende Fabrik der Unternehmerfamilie Böttcher produzierte seit 1872 bisher als „GmbH Oskar Böttcher“ im Stammhaus Holzwaren. Der später hinzugekommene Anbau wird seit 20 Jahren als Ausstellungsgebäude genutzt. Inzwischen ist die Stadt Marienberg Eigentümer des jüngeren Fabrikgebäudes. Bespielt wird die Kultureinrichtung durch den Kunstverein, der sich um den Erhalt und die Förderung der erzgebirgischen Maler Max Christoph und Martin Tille und des Schnitzers Gottfried Reichel kümmert und durch wechselnde Ausstellungen und verschiedene Veranstaltungen auf die Künstler aufmerksam macht. Im Vereinszimmer präsentiert der Verein eine Bildauswahl des erzgebirgischen Malers Max Christoph.
Die Maschinenbaufabrik Ernst Wittig im Erdgeschoss befand sich einst im Dorf an anderer Stelle, wurde aber mit der kulturellen Nutzung des Fabrikgebäudes unverändert umgesetzt und ist bis heute dank Transmission voll funktionstüchtig. Sogar ein Familienmitglied, der Enkel des einstigen Unternehmers, führt interessierte Gäste durch den Maschinenpark und weis so manche Geschichte aus der Produktionszeit zu erzählen.
Die Nase noch voller Maschinenölgeruch geht es zum nächsten Ausstellungsraum in die „Tenne“, einem ehemaligen Trockenschuppen der Holzfabrik, welcher vom Hof aus zugängig ist. Einstige Gerätschaften aber auch lustige Gegenstände, nicht nur aus der Landwirtschaft gibt es da zu sehen, so eine Wellenbadeschaukel oder eine Sackausklopfmaschine. Besucher entdecken bestimmt Bekanntes und Unbekanntes und erinnern sich vielleicht an das eine oder andere einst genutzte Werkzeug.
Kategorie I: Dauerausstellung
Erwachsene 3,50 €
Ermäßigt 3,00 € (Schüler, Auszubildende, Studenten)
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt
Kategorie II: aktuelle Sonderausstellung
Erwachsene 2,00 €
Ermäßigt 1,50 € (Schüler, Auszubildende, Studenten)
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt
Gruppen ab 10 Personen erhalten 10 % Ermäßigung
Museumsführung außerhalb der Öffnungszeiten: 15,00 €
Rabattkarten:
Gästekarte Marienberg 10 %, 15 % bzw. 20 % Ermäßigung auf den Eintritt
Kurkarte Warmbad 10 % Ermäßigung auf den Eintritt
Hier schlagen die Herzen aller Technik- und Mechanikfans höher:
1927 durch Herrn Ernst Wittig in der Dorfstraße 47 gegründet, hat die Firma "Maschinen- und Werkzeugbau Wittig" in der Böttcherfabrik ein neues zu Hause gefunden. Auf die Besucher wartet ein einzigartiges geschlossenes Industrieensemble mit einem Maschinenpark, der bis auf das Jahr 1880 zurückgeht. Ein Horizontalbohrwerk von 1885 und eine transmissionsgetriebene Kurzhobelmaschine aus dem Jahr 1895 gehören zu den ältesten Modellen. 1925 nutzte man die Möglichkeit zur Modernisierung des Maschinenparks, indem von verschiedenen Firmen aus der Region angebotene Anbaugetriebe den Maschinen beigestellt wurden.
Die Ausstellung präsentiert derzeit nur eine kleine Auswahl des in Kreide, Öl und anderen Maltechniken umfassenden Lebenswerkes des erzgebirgischen Künstlers Max Christoph. Am 22. Februar 1918 in Pockau geboren - lebte er seit seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Dörnthal. Seine Bilder sind Zeitzeugen seiner Heimat. Er hatte an dem, was er bildhaft gestaltet, inneren Anteil genommen, schilderte es liebevoll, doch ohne jede Verklärung. Max Christoph sagte selbst zu seinem umfangreichen Werk: "Ich liebe einfach das Motiv, an dem andere oft vorrübergehen. Mir sagt das schlichte Geschehen mehr als mancher komplizierter Vorgang." Darin fand er, wie seine Bilder belegen, Schönheiten, die zu recht unsere ganze Aufmerksamkeit verdienen.